Ein kluger Mensch hat mal gesagt: „Man trauert im Grunde nicht um den, der geht, sondern um sich selber!“
Genauso ist es. Ich trauere. Nicht um Dich, sondern um mich, weil ich einen Freund verloren habe. Wenn darüber entscheidet, in welchen Bereich man nach dem Leben kommt, wie man sich zu Lebzeiten gegeben hat, dann bist du mit Sicherheit da, wo es unbegrenzt Ouzo und Bier gibt. Wo an jeder Ecke ein Squash-Court, ein Badmintonfeld, eine Tischtennisplatte, eine Dartscheibe und eine Kegelbahn sind. Wo Partys stattfinden und alle eine gute Zeit haben.
Ich trauere um mich. Darum, dass all die schöne und lustige Zeit, die wir gemeinsam hatten, nun weder Gegenwart noch Zukunft ist, sondern leider Vergangenheit.
Wir kennen uns seit gut 30 Jahren, hatten anfangs viel privaten Kontakt. Dieser ist dann irgendwie ein wenig eingeschlafen, ohne dass jemand bewusst dazu beigetragen hat.
Doch dann kamen wir wieder zusammen und glücklicherweise verstanden sich unsere Frauen auch bestens. Die gemeinsamen Aktionen zeichneten sich durch gutes Essen, mäßig bis reichlich Alkohol und jeder Menge Spaß aus.
Das wird es jetzt nicht mehr geben. Auch darum trauere ich.
Ich trauere darum, keine Sprüche mehr zu hören: “Weck mich um drei Uhr nachts und ich besiege dich bei jeder Sportart, die du dir aussuchst!“ Das war nicht nur frech, sondern auch noch wahr. Zumindest konnte ich dir dann und wann ein Bier beim Schocken abknüpfen.
Um all das trauere ich. Nicht um dich, mein Freund. Du bist irgendwo, wo du lächelnd auf uns herabsiehst und es dir, wie immer, gut gehen lässt.
Wir sehen uns wieder.
