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Oliver Valkgestorben am 15. Juni 2018

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Kennengelernt habe ich Olli vor fast 20 Jahren, als er plötzlich in unserem Triathlon-Verein auftauchte. Was mich an Olli damals sofort begeisterte, war sein menschenfreundliches Wesen, seine jungenhafte, liebenswerte Kindskopf-Art, sein manchmal etwas unruhiger Geist und seine unbändige Empathie für Kinder. Uns verband von Anfang an viel Persönliches. Nicht nur die Liebe zum Triathlon. Viele, um nicht zu sagen alle, die ihn kannten, teilen das besondere Privileg der wunderbaren Begegnungen mit diesem warmherzigen und humorvollen Menschen. Jeder von uns kann einen reichen Schatz davon im Herzen verschließen. Es sind kostbare Erinnerungen.
Oliver war ein ganz besonderer Mensch. Er war nicht gewöhnlich – nein! Ich habe ihn manchmal aus Spaß einen Spießer genannt, aber nur deshalb, weil ich seine Ordnung schätzte. Zu jederzeit waren sein Haus, das Auto, die Rennräder - die vielen Sneakers nach Farbe und Marke sortiert, vor allem aber seine geliebte Kaffeemaschine – immer sauber und poliert. Und ich liebte seinen Kaffee …
Doch neben seiner beneidenswerten Ordnung, hatte er noch etwas viel Schöneres, etwas Größeres, etwas was wir alle an Oliver kannten: Sein Lachen – Ja, sein mitreißendes Lachen. Olli war immer für einen Spaß zu haben und hat sich sein inneres Kind bewahrt.

Olli hat uns verlassen, einfach so, ohne Vorankündigung - aus vollem Lauf.
Sein Herz hörte einfach auf zu schlagen. Sein bescheuertes Herz.

Lars Amend, Autor des Bestsellers „Das bescheuerte Herz“ mochtest Du ganz besonders - Olli.
Noch zuletzt waren wir mit Dir zur seiner Lesung in Mönchengladbach. Wir sahen Dich dort das letzte Mal. Während der ganzen Lesung strahltest Du vor Begeisterung und es war Dir wichtig, ein signiertes Buch von Lars Amend zu ergattern. Stell Dir vor Oliver: Wir haben Lars Amend kontaktiert und ihm mitgeteilt, dass DAS BESCHEUERTE HERZ, DEIN Herz plötzlich aufhörte zu schlagen und weiß Du was Olli, Lars hat uns zurückgeschrieben. Er hat Dir zurückgeschrieben.
Ich zitiere nun gerne Lars Amend der uns folgende Zeilen schrieb:
„Behaltet bitte das letzte Bild von Oliver immer in Erinnerung und nehmt es mit auf den Weg, der noch vor euch liegt. Wir werden alle eines Tages sterben, glauben aber, dass es stets die anderen trifft. Wir schieben die Vorstellung beiseite, dass dieses wunderschöne Leben, das Geschenk, das wir jeden Tag erleben dürfen, irgendwann ein Ende haben wird. Wenn Menschen sterben, auch Freunde, die uns nahestehen, sollte man ein großes Fest feiern und das Leben zelebrieren und ganz laut DANKE rufen:
Danke Oliver, dass du uns wieder an das Wesentliche im Leben erinnert hast: Zu lieben, zu lachen, zu tanzen, zu träumen, zu genießen. Den Menschen, die wir lieben zu sagen, dass wir sie lieben. Dankbarkeit zu empfinden für all die Probleme, die wir nicht haben. Danke, dass du uns daran erinnerst, dass wir keine echten Sorgen haben. Danke, dass du uns an unsere eigenen Träume erinnerst, denen wir schon zu lange keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt haben. Danke, dass du ein Teil unseres Lebens bist. Dein Leben hat etwas bewirkt. Du hast deine Fußspuren in unseren Herzen hinterlassen und wir werden den Weg nun für dich weitergehen.“

Lieber Olli, versprochen:
Wir sehen uns wieder, irgendwo - hier oder am Meer, wenn das Sonnenlicht durch die Bäume bricht und die Luft zum Tanzen bringt und uns wärmt. In aller Heiterkeit ...
Hoffentlich.
Du fehlst uns. Und du fehlst mir, mein guter, lieber, aufrichtiger und gütiger Freund.

Prof. Dr. Nedim Yildiz